Machtkonflikte
Kaum ein Konflikt belastet Paare mehr als ein nicht enden wollender Machtkampf. Wenn sich die Beteiligten nicht mehr mit Empathie und Verständnis begegnen, sondern wenn es nur noch darum geht, zu gewinnen, sich durchzusetzen oder Recht zu behalten. Haben sich solche Machtkonflikte erst einmal „etabliert“, ist es schwer, wieder auszusteigen, denn jede Seite befürchtet, das Gesicht zu verlieren.
Häufig enden Machtkonflikte in einer symmetrischen Eskalation mit gegenseitigem Beschuldigen oder einem wütenden Rückzug. Dabei haben beide Seiten das Gefühl, nicht ernstgenommen, nicht wahrgenommen oder entwertet zu werden. Wegen der hohen psychischen Belastung solcher Streits scheint eine Trennung manchmal der einzige Ausweg zu sein.
In der Paartherapie sollte das Paar alternative Umgangsformen erlernen. Ziel ist es, gegenseitiges Verständnis füreinander zu entwickeln statt gewinnen, Recht haben oder sich durchsetzen zu müssen. Dies kann in drei Schritten erreicht werden:
- Deeskalation
- Verbesserung der Kommunikation
- Aufdecken der eigentlichen Gefühle, Verletzungen, Wünsche etc., die durch den Machtkampf abgewehrt werden.
Machtkämpfe lassen sich gut „behandeln“, wenn beide Seiten bereit sind, an sich zu arbeiten.